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GEIPAN - Frankreich veröffentlicht weitere UFO-Akten
Toulouse/ Frankreich - Was in Deutschland bislang undenkbar erscheint, ist in Frankreich schon lange Realität: Unter dem Namen "Groupe d'études et d'informations sur les phénomènes aérospatiaux non identifiés" (GEIPAN) beschäftigen sich dort Forscher und Wissenschaftler im Rahmen der "Studiengruppe für Informationen über nicht identifizierten Luft- und Weltraumphänomene", die dem "Nationalen Zentrum für Raumfahrtstudien" (Centre national d'études spatiales, CNES) unterstellt ist, mit der wissenschaftlichen Untersuchung von UFO-Phänomenen. Vor wenigen Tagen hat die GEIPAN ihr bereits umfangreiches Online-Archiv mit 143 Fällen aktualisiert, die teilweise bis ins Jahr 1976 zurückreichen.
Auch die neuen Sichtungsfälle unterteilt die GEIPAN in vier Gruppen: Fälle, die der "Gruppe A" zugewiesen sind, konnten von den UFO-Forschern eindeutig identifiziert und rational erklärt werden. Für Ereignisse der "Gruppe B" glauben die Experten, eine wahrscheinliche Erklärung liefern zu können. Meist handelt es sich bei den Erklärungen dieser beiden ersten Kategorien um fehlgedeutete technische oder natürliche Phänomene wie meteorologische Erscheinungen, Flugzeuge, Raketenstarts, Ballons oder Himmelslaternen. UFO-Sichtungen der "Gruppe C" konnten aufgrund mangelnder Informationen und Daten nicht weiterführend zugeordnet werden, während in "Gruppe D" all jene Objekte zusammengefasst werden, für die trotz eingehender Untersuchungen keine Identifikation und Erklärung gefunden werden konnte.
Unter den 143 hinzugefügten Fällen finden sich lediglich zwei Fälle, für welche die Forscher keine Erklärung fanden:
Zum einen handelt es sich hierbei um eine Sichtung vom 18. Juni 1988 nahe Wingles in der französischen Région Nord-Pas-de-Calais im Département Pas-de-Calais. Damals beobachtete ein Zeuge gemeinsam mit seiner Frau mehrere leuchtende Kugeln von verschiedener Größe am Himmel, die jedoch mehrfach mit hoher Geschwindigkeit die Flugrichtung wechselten. Des Weiteren beschrieben die damaligen Zeugen ein graufarbiges Objekt mit vier blinkenden Lichtstrahlen, das ca. 30 Sekunden lang stationär auf der Stelle verharrte, bevor es schlagartig verschwand.
Die zweite, bislang ungeklärte Beobachtung ereignete sich am 5. Mai 1999 im Département Hautes Pyrenees. Hier beobachteten mehrere Zeugen in verschiedenen Städten und Orten der Region eine weiß-transparente, halbrunde Form am Himmel, die später von einigen Zeugen auch als dreieckig beschrieben wurde (Zeugenskizze s. Abb.). Das Objekt wurde in vielen Fällen mehre Minuten lang beobachtet und soll zudem ganz plötzlich seine Flugrichtung um 90 Grad gewechselt haben, bevor es spurlos verschwand.
Insgesamt, so die statistische Auswertung vom 8. April 2010 von damals 1201 Fällen, bleiben bislang ganze 23 Prozent der im GEIPAN-Archiv zusammengetragenen Sichtungen trotz Untersuchungen ungeklärt, während in 37 Prozent ein Mangel an Informationen und Daten keine Zuordnung der beschriebenen Phänomene erlaubt (Gruppe C) und für insgesamt 40 Prozent eine eindeutige bzw. wahrscheinliche Erklärung gefunden werden konnte (Gruppe B = 29 Prozent; Gruppe A = 11 Prozent)
Bild oben: Grafische Umsetzung der GEIPAN-Statistik | Copyright/Quelle: cnes-geipan.fr
Statt dem Begriff "UFO", der für "unidentifizierte Flug-Objekte" (unidentified flying objects) steht, ziehen es die GEIPAN-Wissenschaftler vor, von sogenannten PANs zu sprechen. "PAN" steht dabei für "Phénomènes Aérospatiaux Non Identifiés", also für "unidentifizierte Luft- und Weltraumphänomene", da dieser Begriff die Gesamtheit der beobachteten und von den Zeugen beschriebenen Phänomene besser abdecken soll, wenn es nicht immer nur um nachweisliche "Objekte" im eigentlich Sinn geht.
Aufgabe und Ziel von GEIPAN ist es, Berichte über unidentifizierten Luft- und Weltraumphänomene (UFOs), zu sammeln, diese zu analysieren, zu archivieren und die Öffentlichkeit über die Ergebnisse zu informieren.
Während, wie zahlreiche andere NATO-Partner auch in Frankreich UFO- bzw. "unidentifizierte Luft- und Weltraumphänomene" von offizieller Seite und zudem transparent untersucht und dokumentiert werden, behauptet die deutsche Bundesregierung von jeher, an der Erforschung entsprechender Phänomene nicht interessiert zu sein.
Doch nicht nur UFO-Forscher bezweifeln dies seit langem. Eine erst kürzlich bekannt gewordene Einschätzung von keiner geringeren Institution als dem wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages kommt zu dem Schluss, dass "die Tatsache, dass sowohl Großbritannien als auch Frankreich sich mit der Fragestellung nach der Existenz von UFOs und außerirdischen Lebensformen beschäftigten und dies - nach vorheriger Geheimhaltung - in den letzten Jahren sogar via Internet veröffentlicht haben, die Vermutung nahe legt, dass sich auch deutsche Behörden oder Ministerien mit dieser Fragestellung befasst haben bzw. befassen" (...wir berichteten: 1, 2).
Das vollständige Dossier der GEIPAN-Fälle finden Sie unter:
http://www.cnes-geipan.fr/geipan/regions/all/
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